Mittwoch, 1. Oktober 2014

Rezension: "Der Ozean am Ende der Straße" von Neil Gaiman

Allgemeine Infos:
Verlag: Bastei Lübbe
Reihe: nein
Originaltitel: The ocean at the end of the lane
Erscheinungsdatum: 08.10.2014
Seitenzahl: 234
ISBN9783847905790


Klappentext:
Es war nur ein Ententeich, ein Stück weit unterhalb des Bauernhofs. Und er war nicht besonders groß. Lettie Hempstock behauptete, es sei ein Ozean, aber ich wusste, das war Quatsch. Sie behauptete, man könne durch ihn in eine andere Welt gelangen. Und was dann geschah, hätte sich eigentlich niemals ereignen dürfen … Weise, wundersam und hochpoetisch erzählt Gaiman in seinem neuen Roman von der übergroßen Macht von Freundschaft und Vertrauen in einer Welt, in der nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint.


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover finde ich wunderschön mit so einem geheimnisvollem blau. Auch der Titel ist total passend gewählt und der Klappentext gefällt mir auch sehr gut. Eine rundum gelungene Gestaltung.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog nach einer Beerdigung. Die Hauptperson, die irgendwie keinen Namen hat, kehrt zu seinem Elternhaus zurück bzw in die Gegend und findet sich an dem Teich von damals wieder und die Erinnerungen kommen an die Oberfläche. Damit beginnt die Geschichte, sozusagen als Rückblick, was ich ziemlich gelungen finde.
Die Idee ist absolut genial, auch wenn ich es nicht genau erklären kann. Sobald ich den Inhalt erklären würde, würde es ziemlich blöd und absolut unrealistisch klingen. Und genau das macht das Buch aus. Diese absolut unrealistische Seite erscheint einem beim Lesen so normal, als wäre es auch außerhalb des Buches so. Man stellt nichts in Frage sondern akzeptiert es ganz einfach, wie auch die Hauptperson es tut. Und genau dann in man mitten im Bann des Buches. Man muss einfach weiter lesen und sehen, wo diese mysteriösen Geschehnisse hinführen und wie alles einen Zusammenhang hat.
Ich war einfach nur fasziniert von der Entwicklung der Geschichte und habe mich mitreißen lassen, bin immer wieder in diese seltsame Welt eingetaucht und fand es ganz normal.
Natürlich gab es auch spannende und dramatische Momente, die es wirklich in sich hatten und mich noch mehr gefesselt haben.
Das Ende bildet wiederum einen wundervollen Rahmen, den ich mir nicht hätte schöner wünschen können. So ein tolles Ende, bei dem ich sogar leichte Tränen in den Augen hatte, weil ich es irgendwie so klasse fand, auch einfach von der Idee her.

...Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, auch wenn er eigentlich recht neutral war. Dennoch lag über dem ganzen Buch so eine mysteriöse Atmosphäre, die mir unglaublich gut gefallen hat, und in die ich sofort eintauchen konnte. Alles erschien plötzlich so real und richtig. Außerdem wurde an den passenden Stellen die Spannung sehr gut vermittelt.

...Charaktere:
Der Hauptcharakter, der keinen Namen hat, war mir eigentlich von Anfang an sympathisch. Alleine durch den Prolog konnte ich mich sehr gut in ihn hineinversetzen, vor allem auch weil die ganze Geschichte aus seiner Perspektive war. Ich fand ihn ziemlich mutig, wenn man mal die Geschehnisse und sein Alter betrachtet. Er war wirklich sehr gut dargestellt.
Lettie ist mir direkt bei ihrem ersten Auftauchen ans Herz gewachsen, wie sie ihn an die Hand nahm und ihn zu sich nach Hause gebracht hat. Einfach ihr ganzes Auftreten hat mir gefallen und vor allem ihren Mut und ihre Bereitschaft habe ich bewundert. Ein ganz toller Charakter, der die Geschichte besonders gemacht hat.
Aber auch die Nebencharaktere waren gut, manche zwar etwas blass dargestellt, aber insgesamt doch ganz gut.

Fazit:
Es fällt mir schwer, das Buch in Worte zu fassen. Jeder Erklärungsversuch für meine Begeisterung ist irgendwie ungenügend. Neil Gaiman schafft es, eine absolut tolle, mysteriöse, geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen, die dem Lesen absolut realistisch erscheint, als wäre es auch hier so. Dazu gibt es geniale Charaktere, vor allem Lettie, und einen sehr passenden Schreibstil, der einen fesseln kann und es alles unglaublich real erscheinen lässt!
Irgendwie ist alles so ein bisschen märchenhaft, das Gute direkt neben dem Bösen im Kampf miteinander und mittendrin zwei Kinder, die das sehen, was den meisten verborgen bleibt.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine geheimnisvolle Geschichte aus Sicht eines Jungen lesen möchte, die jedoch so viel mehr in sich birgt und einen mitnimmt in eine zauberhafte, fast schon märchenhafte Welt, wo das Böse direkt auf einen wartet!

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