Montag, 4. Mai 2015

Rezension: "Vielleicht mag ich dich morgen" von Mhairi McFarlane

In der Schule mochtet ihr euch nicht, doch dann trifft ihr euch wieder und verliebt euch in einander...


Allgemeine Infos:
Verlag: Droemer Knaur
Reihe: nein
Originaltitel: Here's looking at you
Erscheinungsdatum: 04.05.2015
Seitenzahl: 490
ISBN: 9783426516478


Klappentext:
Wiedersehen macht nicht immer Freude. Schon gar nicht Anna, die nach 16 Jahren beim Klassentreffen mit genau jenem Typen konfrontiert wird, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals, als sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana war. Wie wenig sie heute als schöne und begehrenswerte Frau mit dem Mädchen von einst gemein hat, wird klar, als James sie nicht erkennt. Er ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Anna kann es kaum glauben und wittert ihre Chance: Endlich kann sie ihm alles heimzahlen. Beide ahnen nicht, wie sehr sie das Leben des anderen noch verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen.


"Die Liebe ist eine Droge. Sie ist wie ein Opium, ein Schmerzmittel, um die Einsamkeit des menschlichen Daseins zu lindern. Und wie alle Schmerzmittel betäubt sie die Sinne. Wir finden einen anderen Menschen, verlieren uns dabei selbst und nennen das dann Liebe." (Seite 216)


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover ist eigentlich ganz niedlich mit der Frau und dem Mann, die sich auch am Anfang jedes neuen Kapitels wiederfinden. Der Titel passt total gut zur Geschichte. Der Klappentext klingt wirklich schön und hat mich echt neugierig auf die Geschichte gemacht.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit dem letzten Schulfest und wie Aureliana dort bloß gestellt wurde. Danach gibt es einen Zeitwechsel ins Jetzt und in Annas Leben. Sie hat sich verändert und nach 16 Jahren steht das erste Klassentreffen vor der Tür. Sie ist sich ziemlich unsicher, ob sie überhaupt hingehen soll, immerhin sind die Erinnerungen an damals alles andere als Positiv, denn sie wurde von allen gemobbt.
Die Idee fand ich eigentlich ganz schön. Eine tolle Idee für eine Liebesgeschichte mit einem anderen Hintergrund, nämlich dem Mobbing und der Ausgrenzung von damals.
Irgendwie konnte es mich aber nicht so überzeugen. Die Liebesgeschichte selbst hat recht lange auf sich warten lassen. Zwar war die Geschichte vorher interessant zu lesen, aber ich hatte mir eine wunderschöne Liebesgeschichte erhofft, aber die kam erst recht spät und dann war das Buch auch schon zu Ende.
Es hat also recht lange gedauert, bis es sich entwickelt hat. Außerdem konnte man sich einige Ereignisse schon von vorne herein denken. Nicht unbedingt schlimm, kennt man ja schließlich häufig bei Liebesgeschichten, aber trotzdem schade. Immerhin klang die Idee neuartig.
Dennoch gab es wunderschöne Momente, in dieser Geschichte, die mich zum Schwärmen gebracht haben, die mich überrascht haben, die richtig toll waren.
Das Ende kam dann auch zu flott und wurde zu schnell abgehandelt. Klar war es dramatisch mit Höhepunkt und so, aber es war vorhersehbar, dass es so enden würde und nicht anders.

...Schreibstil:
Der Schreibstil war echt wunderschön. Die Geschichte ließ sich total gut lesen. Besonders gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven von Anna und James. Man wusste beide Sichtweisen, wie jeder denkt, wie jeder die Vergangenheit wahrgenommen hat. Das war total toll und hat richtig gut gepasst.

...Charaktere:
Aureliana oder Anna, wie sie sich später nennt, hatte definitiv keine leichte Schulzeit, und genau das wird ihr auch immer im Gedächtnis bleiben. Dennoch geht sie zum Klassentreffen, wo sie niemand wiedererkennt. Allen voran der Junge, der sie als letztes bloß gestellt hat. Ich hatte total Mitleid mit ihr, als ich von damals gelesen habe. Dennoch konnte ich sie manchmal nicht ganz verstehen. Es gab Situationen, wo sie total trotzig oder naiv reagiert hat, wo es gar keinen Grund zu gab. Und womit sie alles eigentlich nur schlimmer gemacht hat. Trotzdem hat sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt und sozusagen ihre Vergangenheit hinter sich gelassen.
James trifft Anna zum ersten Mal und ist total fasziniert von ihr. Er weiß nicht, wer da vor ihm steht, und es entwickelt sich eine sehr interessante Freundschaft und noch mehr, bis er es heraus findet. Auch er hat sich teilweise seltsam verhalten, ziemlich fies und ungerecht. So stehen sich beide in nichts nach. Doch ebenso wie Anna hat er sich im Laufe der Geschichte entwickelt und das hat mir gut gefallen.
Die Charaktere waren alle toll dargestellt, seien es jetzt Anna und James oder Annas Freunde. Alle waren richtig gut beschrieben und ich konnte sie mir super vorstellen.


Fazit:
Eine nette Liebesgeschichte für Zwischendurch! Die Idee mit dem Mobbing und der Ausgrenzung in Annas Vergangenheit fand ich total interessant, und dass sie dann ausgerechnet ihren letzten 'Peiniger' wieder trifft und sich in ihn verliebt. Die Charaktere waren toll dargestellt, aber teilweise etwas sehr eigensinnig vom Verhalten her, und ich konnte es auch nicht immer nachvollziehen. Dafür hat man sie alle sehr gut kennen gelernt und konnte sich in sie hineinversetzen. Leider fehlte mir in der Geschichte selbst etwas Tempo. Es hat lange gedauert, bis sich die Liebesgeschichte überhaupt entwickelt hat. Außerdem konnte man die meisten Ereignisse schon ziemlich schnell erahnen. Dennoch gab es viele tolle Momente.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch sucht, die mal auf etwas anderen Themen, nämlich Mobbing und Ausgrenzung, beruht. Außerdem sollte jedem bewusst sein, dass die Liebesgeschichte nicht zwingend im Vordergrund steht.

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